90. Braunsberg: Gebäude der Kgl. Akademie, früheres Lyceum Hoseanum. Das Haus war seinerzeit "Das Steinhaus" in Braunsberg, gehörte dann zum Franziskanerkloster und wurde weiterhin Wohnung der Jesuiten, die hier ein Seminar für die Heranbildung von Geistlichen einrichteten. (Aufnahme der Meßbildanstalt) können. Hier ist die Form der Hallenkirche schon kurze Jahrzehnte nach der Gründung an die Stelle der ursprünglichen getreten, und diese Hallenform setzte sich überhaupt als die herrschende im Lande durch. Ihr wohl glänzendstes Beispiel ist der stolze Bischofsdom in dem malerischen Frauenburg. Den Chorschluß bildete man fast ausschließlich nach dem Rechteck. Nur einen einzigen runden Chorschluß gibt es im Lande, in Brandenburg am Frischen Haff, und einige wenige mehrseitige, von denen Arnau, Bartenstein, Schönbruch die beachtenswertesten sind. |
91. Insterburg: Schulemannsches Haus am Alten Markt
Sehr merkwürdigerweise gibt es gerade unter den großen städtischen, dreischiffigen Kirchen eine Reihe, die überhaupt keinen Chor hatten, so in Allenstein, Heilsberg, Rössel, Seeburg, Wormditt. Der fehlende Chor ermöglichte einen um so prächtigeren Giebelaufbau über der drei Schiffe breiten Ostwand. Sehr vielfach, in der Stadt seltener, auf dem Lande um so öfter, ließ man die der kalten Nordseite zugekehrten Längswand ganz ohne Fenster. Erst die lichthungrigere Folgezeit hat hier in oft rücksichtslose Durchbrüchen Licht geschaffen, wie sie auch den chorlosen Kirchen im Bistum Ermland teilweise schon Ostanbauten hinzugefügt hat. |